Beschreibung
Der gewaltige Annapurna ist ebenso faszinierend wie gefährlich, innerhalb einer Sekunde kann das Schicksal über Leben und Tod entscheiden. Jean-Christophe Lafaille, der als leistungsfähigster französischer Alpinist gilt, hat dies bei seiner Besteigung 1992 erlebt: Beim Aufstieg löste sich ein Haken, sein Seilkamerad Pierre Béghin stürzte in die Tiefe und war tot. Lafaille, selbst am Arm verletzt, brauchte fünf Tage um den Berg ohne Seil und Haken hinunterzusteigen. 'Ich brauchte Jahre, um über dieses Drama sprechen zu können. Seitdem ist die Angst vor dem Sturz immer gegenwärtig.' 2002, nach zahlreichen Exkursionen, steht der Gebirgssprinter - die Geschwindigkeit, mit der er sich in die Höhe bewegt, ist sein Kennzeichen - doch auf dem Gipfel des Annapurna. Heute fehlen Lafaille nur noch zwei Achttausender, um sein Ziel zu erreichen, zu der kleinen Gruppe der Bergsteiger zu zählen, die alle vierzehn Gipfel erfolgreich bezwungen haben.
Autorenportrait
Der Franzose war einer der weltbesten Alpinisten. Seit er 1992 in der Annapurna-Südwand seinen Seilkameraden verlor und der traumatische Abstieg auch ihn fast das Leben kostete, hatte ihn der Himalaja nicht mehr losgelassen. Elf der vierzehn Achttausender der Welt hat er bestiegen, alle ohne Sauerstoff, fünf davon im Alleingang. Im Mai 2002 erreichte Lafaille nach drei gescheiterten Expeditionen schließlich auch den Gipfel der Annapurna. Zuletzt gelang ihm die erste Winterbesteigung des Shisha Pangma im Dezember 2004. Seit dem 26. Januar 2006 wird er am Makalu vermisst, den er alleine und im Winter besteigen wollte.