Beschreibung
In der Erschließung historischer Ereignisse und Persönlichkeiten sind wir auf das Studium alter Quellen angewiesen. Eine bloße inhaltliche Analyse aber ist aufgrund der Tatsache, dass ein Text immer auch eingebettet ist in einen historischen und gesellschaftlichen Kontext, nicht ausreichend, bzw. sie (ver-)führt zu „verfälschten“ Einsichten. Immer transportiert eine Quelle auch eine intendierte Richtung, in die der Verfasser, ausgehend von seiner Stellung im gesellschaftlichen Gefüge seiner Zeit und seinem Standpunkt zum Beschriebenen, den Blick des Lesers zu richten trachtet. Diese Arbeit beschäftigt sich – unter Berücksichtigung der oben genannten Problematik – mit der Biographie Salah ad-Dins, die der Historiograph Ibn Hallikan in der zweiten Hälfte des 13. Jhds. verfasste. Grundlage ist die von der Autorin angefertigte Übersetzung aus dem klassischen Arabisch, die in dieser Publikation enthalten ist. Zur Überwindung der Problematik wird mittels neuer literaturwissenschaftlicher Methoden die innere und äußere Struktur des Textes „seziert“ und analysiert, welcher narratologischer Mittel sich der Autor bedient, welche Wirkung ein bestimmtes Mittel an einer bestimmten Stelle des Textes hervorruft und welches Bild dem Leser von der bibliographierten Person vermittelt werden soll. Von großer Bedeutung ist dabei die Herausarbeitung der Position des Erzählers im Text. Schließlich zieht die Arbeit ausgehend von der behandelten Textquelle eine Bilanz, welche Elemente der Narratologie, einer modernen Wissenschaft, auf einen Text des Mittelalters angewendet zu gewinnbringenden Ergebnissen führen können.
Autorenportrait
Arua Husaini studierte von 2004 bis 2007 Asienwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. Im Sommer 2010 erlangte sie den Masterabschluss in Geschichte und Kultur West- und Südasiens, ebenfalls an diesem Ort. Während des Masterstudiums war sie als Tutorin für das Fach IT-Recherche und Präsentation am Institut für Orient- und Asienwissenschaften tätig. Nach ihrem Studium absolvierte sie einen Sprachkurs für Hocharabisch an der University of Balamand im Libanon. Im Frühjahr 2011 begann sie ihre Tätigkeit als Wissenschaftliche Hilfskraft am Annemarie Schimmel Kolleg für die Geschichte und Gesellschaft der Mamlukenzeit (1250–1517) in Bonn. Seit September 2011 arbeitet sie außerdem beim Deutschen Akademischen Austauschdienst im Regionalreferat Nahost?/?Nordafrika und betreut Lektoren und Sprachassistenten aus diesen Regionen.