Beschreibung
Auch drei Jahrzehnte nach der deutsch-deutschen Vereinigung gilt die Tarif-, Lohn- und Leistungspolitik der DDR weitgehend als 'black box'. Robert Hinke widmet sich diesem Forschungsdesiderat am Beispiel der Metall- und Elektroindustrie historisch-soziologisch und zeichnet die Entwicklung in den neuen Bundesländern materialreich nach. Während die Tarifpolitik für Letztere als vergleichsweise gut untersucht gelten darf, lagen bislang nur wenige Momentaufnahmen zur betrieblichen Lohn- und Leistungspolitik vor. In diesem Buch wird der Konflikt um Lohn und Leistung über einen weiten Zeithorizont untersucht. Er reicht vom Kriegsende 1945 und der Etablierung 'Volkseigener Betriebe' über die Ära der Kombinatsbetriebe bis zur 'Wende', der Währungs- und Sozialunion, der deutsch-deutschen Vereinigung, der Transformationskrise und wirtschaftlichen Konsolidierung bis ins Jahr 2004 und mit endet mit einem Update zur Gegenwart. Die vorliegende Studie zur Tarif-, Lohn- und Leistungspolitik eröffnet zugleich der DDR-, Transformations- und Ostdeutschlandforschung überraschende Einsichten. Das Buch kann zudem als eine Geschichte des Freien Deutschen Gewerkschaftsbunds der DDR sowie der IG Metall Ost und West gelesen werden.
Autorenportrait
Robert Hinke ist Fachbereichsleiter für Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen, ver.di Bayern. Vor seiner hauptamtlichen Gewerkschaftstätigkeit war er als Arbeits-, Betriebs- und Industriesoziologe am Institut für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena tätig.