Beschreibung
Die Arisierung jüdischen Eigentums im Dritten Reich und die nach Kriegsende folgende Wiedergutmachung lassen sich nur als zusammenhängende Prozesse begreifen. In der Bundesrepublik wurden zahlreiche Restitutionen vor Gericht verhandelt. Dabei trafen die Betroffenen oder ihre Erben nicht selten auf die unmittelbaren Nutznießer der Enteignungen aus den 1930er Jahren. SchleswigHolstein galt als eine der "Hochburgen des Nationalsozialismus". Bislang blieb unerforscht, wie Raub und Restitution besonders in dieser Region zueinander in Beziehung standen. Sven Hamann untersucht, welche Strukturen in SchleswigHolstein die Enteignungen jüdischen Eigentums begünstigten, wer die Profiteure waren und wie die Gefüge und beteiligten Akteure der NSZeit auch den Entschädigungsprozess in den ersten Jahren der Bundesrepublik entscheidend beeinflussten.
Autorenportrait
Sven Hamann studierte Geschichte, Slavistik und Romanistik in Kiel, Irkutsk und Lyon. Neben seiner Tätigkeit als Gymnasiallehrer ist er Lehrbeauftragter im Bereich Didaktik der Geschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind der Nationalsozialismus sowie Museumsdidaktik und Erinnerungskultur.