Beschreibung
Die Isländer Eggert Ólafsson und Bjarni Pálsson reisten 1752 im Auftrag der dänischen Krone in ihre Heimat, um die Kenntnis über Island, dette hidindtil saa lidet, dog mangesteds urigtig bekiendte Land – dieses so wenig und vielerorts so falsch bekannte Land –, zu mehren und zu korrigieren. Der 1772 erschienene Reisebericht gilt als «Meilenstein für die Umdeutung des Islandbildes», während Eggert Ólafsson lange als «Urahn der isländischen nationalromantischen Bewegung» angesehen wurde. Die Studie untersucht, ob und warum die Reise igiennem Island die über Jahrhunderte etablierten Islandtopoi der Lebensfeindlichkeit und Unzivilisiertheit entkräften konnte. Sie stellt weiterführend die Frage, welchen Effekt diese Umdeutung, die Island durch die Landesbeschreibung erfuhr, für das Identitätskonstrukt der Isländer angesichts der zum Ende des 18. Jahrhunderts erwachenden nationalistischen Strömungen hatte.
Autorenportrait
Die Autorin: Karin Schaer, geboren 1978 in Lübbecke, studierte Geschichte und Nordische Philologie an der Universität zu Kiel und an der Åbo Akadamie (Finnland). Von 2003 bis 2006 war sie DFG-Stipendiatin des interndisziplinären Kieler Graduierten Kollegs Imaginatio borealis, in dessen Rahmen diese Arbeit entstand.