Beschreibung
"Mein Großvater pflegte noch Menschenfleisch zu essen, und mein Sohn fliegt jetzt eine F 28, so ist das Leben" - Zitat eines Einheimischen. Ausgefallene Lebensgeschichte aus einem fernen Land von ganz unterschiedlicher Kultur. Die Autorin begleitete ihren Mann mehrere Jahre bei seinem Einsatz auf einer Missionsstation im Urwald in den Siebziger Jahren. Sie ist jung, neugierig, hat bis dahin noch wenig erlebt. Papua Neuguina war einst deutsche Kolonie gewesen. Zur ideologischen Absicherung des kaiserlichen Herrschaftsanspruchs wurden - wie immer - Missionare ausgesandt, die den schönen Vorteil besaßen, billiger als das Militär zu sein und für eine "innere" Unterwerfung zu sorgen. So stammt auch der Ehemann der Autorin aus der Familie des damaligen "Pioniermissionars" in Neuguinea, Christian Keysser, manchmal auch als "Keyßer" zu finden. Sie fand sich in der ungewohnten Umgebung bald zurecht, schloss Freundschaft mit den Frauen am Ort, begann, Pidgin-Englisch zu erlernen. Obwohl sie weder irgendwelche besonderen Kenntnisse geschweige denn eine entsprechende Ausbildung besaß, übernahm sie die Krankenstation und machte sich nützlich. Sie schildert ihre Erlebnisse in einer Kultur zwischen Vergangenheit, archaischen Riten, und Moderne, die Konflikte und Veränderungen, die bei einem zweiten Einsatz in einer größeren Stadt zu beobachten sind. Korruption, Gewalt, Rodungen durch ausländische Konzerne und auch christliche Heuchelei. Auch interessante Details aus der Keysser-Zeit kommen ans Licht, so z.B. ein misslungener "frommer Weibertausch".