Beschreibung
'Hätte es ohne Brecht die DDR überhaupt so lange gegeben?' Lederjacke, Zigarre, Kurzhaarschnitt - Brechts Selbstinszenierungen sind mindestens so kanonisch wie seine Texte. Wie aber konnte so ein Großer der Moderne sich mit der Schäbigkeit eines grauen und oft grauenhaften Staats wie der DDR arrangieren? Und wie ist zu erklären, dass das von Brecht vorgegebene Rollenmodell des kritischen Intellektuellen, von der Zigarre vielleicht abgesehen, bis heute fortwirkt? Mit seinem fulminanten Essay liefert Uwe Kolbe nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Rolle des Dichters in geschlossenen Gesellschaften. Er wirft darüber hinaus auch die hochaktuelle, beunruhigende Frage auf, inwiefern selbst weitgehende künstlerische Kritik die Macht der Unfreiheit legitimieren kann.
Autorenportrait
Uwe Kolbe, 1957 in Ostberlin geboren, übersiedelte 1988 nach Hamburg und lebt heute in Dresden. Seit 2007 war er mehrfach als 'Poet in Residence' in den USA. Für seine Arbeit wurde er u.a. mit dem Stipendium der Villa Massimo, dem Preis der Literaturhäuser, dem Heinrich-Mann-Preis und dem Lyrikpreis Meran ausgezeichnet. Im S. Fischer Verlag erschienen zuletzt: der Roman 'Die Lüge' (2014), der Essay 'Brecht. Rollenmodell eines Dichters' (2016) sowie die Gedichtbände 'Lietzenlieder' (2012), 'Gegenreden' (2015) und 'Psalmen' (2017). Literaturpreise (Auswahl):1988 Nicolas-Born-Preis für Lyrik 1992 Stipendium der Villa Massimo 1992 Berliner Literaturpreis 1993 Friedrich-Hölderlin-Preis der Universität und der Universitätsstadt Tübingen 2006 Preis der Literaturhäuser 2012 Heinrich-Mann-Preis 2012 Lyrikpreis Meran 2014 Menantes-Preis für erotische Literatur 2015 Reiner-Kunze-Preis2016 Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung
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