Beschreibung
Maria Magdalena ist für die Frömmigkeit des Mittelalters eine der wichtigsten weiblichen Heiligenfiguren. Madeleine Boxlers Untersuchung legt dar, wie sich das Bild der Heiligen von den biblischen Ursprüngen über die Patristik und Exegese des frühen Mittelalters bis in mittelalterliche literarische Texte hinein entwickelt hat. Als wichtigen Kontrapunkt stellt sie diesem Bild die Darstellung Maria Magdalenas in apokryphen und gnostischen Quellen gegenüber und bietet dadurch dem heutigen Publikum die Grundlagen für einen modernen Umgang mit der Jüngerin und Apostolin. Das Buch gibt ausserdem einen umfassenden Überblick über die breite mittelalterliche Überlieferung an deutschen Maria Magdalena-Legenden, deren Texte hier erstmals im Druck vorliegen. An einer ausgewählten Legende aus der Zeit um 1500, die zugleich einen Höhe- und Endpunkt der legendarischen Imagination um Maria Magdalena darstellt, zeigt die Studie exemplarisch Möglichkeiten zur Edition und Deutung der Legenden auf.
Autorenportrait
Die Autorin: Madeleine Boxler wurde 1965 in Männedorf (ZH) geboren. Von 1985 bis 1993 Studium der Germanistik und Romanistik mit Schwerpunkt Mediävistik an den Universitäten Zürich, Heidelberg und Genf. Seit 1995 Ausbildung zur wissenschaftlichen Bibliothekarin in der Bibliothek der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.