Beschreibung
Gute politische Kommunikation ist für jede Regierung das A und O. Das Erzeugen von Emotionen, vor allem von Vertrauen und Abneigung, ist dabei essenziell. Wenn es gelingt, diese Gefühle bei der Bevölkerung zu wecken, lässt sie sich leichter vom Regierungshandeln überzeugen. Politische Reden und andere Verlautbarungen offenbaren die große Bedeutung dieser Rhetorik. Daniel Biro untersucht sie am Beispiel des politischen Diskurses in Rumänien von 1945 bis 2020. Er kann hier die Rolle der politischen Rhetorik in zwei komplett unterschiedlichen Regierungsformen analysieren: in Diktatur und Demokratie. Die computergestützte Methode der Sentimentanalyse ermöglicht ihm die Untersuchung eines umfangreichen Textkorpus. Mittels einer quantitativen Auswertung erstellt er aufschlussreiche Emotionsprofile der Sprecher eines bestimmten Zeitraums. Die ergänzende qualitative Analyse lässt interessante Details zum tatsächlichen Sprachgebrauch zutage treten. Sie erlaubt Rückschlüsse auf die reale Verknüpfung sprachlicher Einheiten mit den Emotionen Vertrauen und Abneigung.
Autorenportrait
Daniel Biro studierte in München und Paris Romanistik mit dem Schwerpunkt Rumänische Sprachwissenschaft. Mit seiner Dissertation wandte er sich dem Bereich der Digital Humanities zu, insbesondere den Möglichkeiten einer Sentimentanalyse in der Linguistik. Im Rahmen seiner Forschung beschäftigt er sich mit computergestützten und automatisierten Methoden in den Sprachwissenschaften.