Beschreibung
Sie sind zurzeit die erfolgreichsten Regisseurinnen Spaniens und doch in Deutschland noch weitgehend unbekannt: Die Katalanin Isabel Coixet und die Madrilenin Icíar Bollaín. Beide gehören zu einer neuen Regiegeneration, die sich zu Beginn der 1990er Jahre in Spanien formiert und in der letzten Dekade zunehmend etabliert hat. Gesellschaftskritisch und zugleich publikumswirksam nähern sie sich mit filmpoetischen Mitteln der Alltagsrealität ihres Landes und den Missständen in einer sich modernisierenden Gesellschaft. Als Pionierinnen ihrer Zeit stehen sie für den Aufbruch zahlreicher weiblicher Filmemacherinnen, die in Spanien aufgrund von repressiver Diktatur, mangelnder Ausbildung und einem festgefahrenen Geschlechterverständnis bis 1988 nahezu unsichtbar waren. Coixet und Bollaín blicken schon heute auf ein umfangreiches Autorenwerk zurück, das Susanne Bertenrath filmwissenschaftlich bearbeitet und in den kulturhistorischen Kontext einordnet.