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Memoiren einer Besessenen

Bod
Erscheinungsjahr: 2023
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9791041905065
Sprache: Deutsch
Umfang: 126
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Es war im Laufe des Jahres 1526, als sich in Loudun, das zu jener Zeit zu den bedeutendsten Städten Poitous zählte, eine Anzahl von Ursulinerinnen niederließ. Dieser Orden war erst vor kurzer Zeit gegründet worden. Die Päpste Paul III. und Gregor XIII. hatten ihn anerkannt, und dank einer königlichen Verfügung, die durch Heinrich de Goudi, Bischof von Paris, vermittelt worden, war den Ursulinerinnen das Recht verliehen worden, in ganz Frankreich Klöster zu gründen. Sie machten den umfassendsten Gebrauch von diesem Rechte; bald hernach waren sie in Bordeaux, wo der Kardinal de Sourdis sie unter seinen ganz besonderen Schutz nahm. Von da kamen sie im Jahre 1618 nach Poitiers, einige Jahre später ließen sich acht der frommen Schwestern in Loudun nieder. Der Bischof selbst hatte sie dazu veranlaßt, da die Honoratioren der Stadt ihn dazu gedrängt hatten. Die Nonnen mieteten für den bescheidenen Preis von zweihundertfünfzig Franken ein zwar geräumiges, aber völlig verwahrlostes und häßliches Haus in der Straße Paquin. Dieses Haus war schon seit langer Zeit von keiner lebenden Seele bewohnt gewesen. Die alten Frauen bekreuzigten sich, wenn sie vorüberkamen und erzählten, daß böse Geister darin umgingen.

Autorenportrait

Hanns Heinz Ewers (* 3. November 1871 in Düsseldorf; gestorben 12. Juni 1943 in Berlin; gebürtig Hans Heinrich Ewers) war ein deutscher Schriftsteller, Filmemacher, Globetrotter und Kabarettist. Ewers' Geschichten kreisen um die Themen Phantastik, Erotik, Kunst bzw. Künstler und Reisen in exotische Länder. Seine teils äußerst drastischen Darstellungen machten ihn zum skandalumwitterten Bestsellerautor, gleichzeitig musste er sich immer wieder gegen den Vorwurf zur Wehr setzen, seine Werke seien trivial, unmoralisch oder pornographisch. In seinem äußerst bewegten Leben vertrat Ewers auch einander widersprechende Positionen. So setzte er sich für die Gleichberechtigung der Juden ein, trat aber 1931 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 659.057)[1] und engagierte sich in deren Propagandaarbeit. 1934 wurde ihm ein generelles Publikationsverbot erteilt.

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