Beschreibung
Verfall und Untergang des Römischen Reiches' liest sich frisch wie kaum ein anderer Text aus dem späten 18. Jahrhundert. Die neuere Geschichtsforschung mag zwar einen Teil der dargestellten Fakten revidiert haben, aber die hohe literarische Qualität des Werkes, seine feine Ironie und sein geistreicher Humor machen es unsterblich. die Geschichte des Römischen einschließlich des Byzantinischen Reichs von der Mitte des zweiten Jahrhunderts nach Christus bis zur Einnahme Konstantinopels durch die Türken im Jahre 1453 schildert. Die Hauptschuld am Untergang des Römischen Reiches gibt Gibbon dem Christentum, der Dekadenz sowie dem Einbruch der Germanen. Im Byzantinischen Reich sah er eine Fortsetzung und Steigerung dieser Dekadenz, weshalb es seiner Ansicht nach eine orientalische Despotie war, die den Namen "Römisches Reich" nicht verdiente. Im Gegensatz dazu sah er die seiner Analyse nach naturhaft-gesunden jungen Reiche des mittelalterlichen Nord- und Westeuropa. Auch auf die deutsche Geschichtsschreibung hatte Gibbon großen Einfluss. Dieses ist u. a. an der sechsbändigen römischen Geschichte von Wilhelm Drumann zu sehen.