Beschreibung
Schreiben für Bühne, Film und Fernsehen ist unvorhersehbar. Man kann, mit redlichem Bemühen und einer gewissen Schmerztoleranz, die Qualität der eigenen Arbeit verbessern, nicht aber die Umstände, unter denen sie stattfindet. Nach einer Bruchlandung zu schwören: Das passiert mir nie wieder! ist sinnlos, denn das passiert sowieso nie wieder, sondern, im Vorhinein unvorstellbar, dies oder jenes, und man braucht keinen griechischen Philosophen, um zu wissen, dass man in demselben Fluss kein zweites Mal baden, aber in dessen erneuerten Fluten möglicherweise ersaufen wird. Trotzdem: Seit siebzig Jahren drehe ich meine Runden auf dem Glatteis dieses Berufs. Es gab immer wieder Stürze, Prellungen, blaue Flecken. Aber auch, ab und zu, einen Walzer.
Autorenportrait
Lida Winiewicz, geboren 1928 in Wien, studierte Gesang an der Hochschule für Musik in Wien, dann Sprachen und arbeitete lange Jahre als Übersetzerin literarischer Werke aus dem Französischen, Englischen, Italienischen und Spanischen, darunter Romane von Colette, Graham Greene, Moravia, Cronin, Giraudoux, Francis Stuart u.v.a. Zugleich schreibt Lida Winiewicz für die Bühne, für Film und Fernsehen und wurde für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet: der Goldene Rathausmann der Stadt Wien, erster Preis der Österreichischen Volksbildung, der AdolfGrimmePreis, der Deutsche Industriefilmpreis, der Preis der deutschen Altenhilfe, Publikumspreis Telfs, die Kurier Romy sowie der Literaturpreis der Stadt Wien für das Lebenswerk. Bei Braumüller erschienen: Der verlorene Ton (2016) und Ist die schwarze Köchin da? (2018)