Beschreibung
Berge, Seen, Landschaft, Kirchen, Denkmäler, Schlösser und Wahrzeichen. Die Fotografien präsentieren das Land von seiner schönsten Seite. Reinhold Rebhandl eignet sich diese Bilder an, fotografiert aus Büchern der 60er, 70er und 80er-Jahre und bearbeitet die SW-Abzüge mit Acrylfarbe. Weiß, Schwarz und verschiedene Grautöne werden meist in einer unscharfen Geometrie, dann wieder lasierend oder gestisch pastos aufgetragen. Die Bilder werden überdeckt, bemalt. Das eigentliche Bildmotiv verschwindet aber nie zur Gänze, es lässt sich erahnen und rekonstruieren.
Die Intention der Fotografien, Österreich in Hochglanz zu präsentieren, die schönsten Orte für internationales und heimisches Publikum zu inszenieren, wird durch die Bemalung und die vorherrschenden Grautöne unterminiert. Die Stimmung bleibt ambivalent. „Schatzkästlein Österreich“ stellt keine direkten Fragen zu nationaler oder regionaler Identität, hinterfragt jedoch die – ästhetischen - Mechanismen eines medial präsentierten und produzierten Abbilds eines Landes.
Im Kontext mit anderen Arbeiten Rebhandls bietet „Schatzkästlein Österreich“ eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff Heimat und den damit einhergehenden Inszenierungen und Projektionen.
In ihrem Text „Dem Bild ein Bild abringen“ bezieht sich Manisha Jothady auf den kunsttheoretischen Kontext und verknüpft die Art und Weise der Bildfindung Rebhandls mit Beispielen aus der Kunstgeschichte.