Beschreibung
'Unser Wissen ist Stuckwerk, also ist der Aphorismus die der Erkenntnis des Menschen allein angemessene Form der Aussage', so formulierte der zu Unrecht vergessene, bedeutende Schweizer Aphoristiker H. A. Moser. Und fugte hinzu: 'Alle Gedankengebäude sind kunstlich und vergänglich; die Natur unseres Geistes bringt nur Gedankensplitter hervor. Nur sie bleiben, nur ihnen vertraue.' Aphorismen öffnen rasch verschiedene Denkräume, man kann kurz verweilen oder eine andere Tur aufmachen. Man verliert nicht den Zusammenhang und wird uberrascht von plötzlich aufblitzenden Denkansätzen oder Formulierungen.
Autorenportrait
Martin Liechti, geb. in Jegenstorf (Bern/Schweiz), lebt als Autor in Zu¨rich. Neben Romanen (u. a. »Ich will«, »Die Schärfe der Unschärfe«, »Noch sind wir allein« und »Hic salta«) veröffentlichte er vor allem Aphorismen. So »Sätze und Ansätze« (2002), »Vor- und Nachgedachtes« (2005), »Wort- und Kopfspru¨nge« (2008), »Im Fluss ...« (2010), »Sage mir ...« (2012), »Geflu¨geltes« (2014) und »Randwärts« (2016). Liechti spielt ebenso mit dem moralischen wie mit dem poetisch oder philosophisch angehauchten Aphorismus, wagt aber auch das Randständige.