Beschreibung
Tauben, Tod und Träume - dieser Titel zeigt die wesentlichen Themen von Monika Pichlers Kunst an: Tauben bedeuten ihr Freiheit, Liebe, Frieden, der Tod die Unbegreiflichkeit schlechthin, der sich manchmal mit Träumen sogar besiegen lässt. In längeren Parisaufenthalten erschließt sich die Künstlerin das Prinzip der Montage, das sie fortan nicht nur formal ästhetisch, sondern auch inhaltlich einsetzt. Sie kombiniert Ferne mit allernächster Nähe, den Verlust ihrer Tochter mit der Wüste, häusliche Gemütlichkeit mit dem Krieg usf. In einem einzigen Bild reist man in unterschiedlichste Weltgegenden; die Künstlerin schafft so eine globale Geografie und demaskiert nebenbei die scheinbare Objektivität von Reportagen. Der "Stoff" ihrer Arbeiten ist vielfältig, und doch muten alle textil (und taktil) an. Pichler arbeitet mit Samt, Seide, Leinen, mit Holz, gealtert über Jahrhunderte, von Wurzeln durchbrochen, in Furnierschichten zerlegt, in Blöcke gesägt, beklebt, bedruckt. Schon mit der frühen Arbeit Bomben teppich hat Monika Pichler einen Krater in die Kunstlandschaft geschlagen. Zudem ist sie eine Meisterin des Siebdrucks, den sie mit Techniken des Kolorierens zu stark codierten poetischen Bildern überformt.
Autorenportrait
Monika Pichler wurde 1961 in Hallein, Österreich, geboren. Ihre Urgroßmutter Elisa Gimpl, die schon vor ihrer Geburt starb, war Leichenbestatterin in Oberalm. Nach dem Kunststudium begann Monika Pichler an der Kunstuniversität Linz zu lehren und konzentrierte sich in ihren Arbeiten auf Fotografie und Serigrafie. Mehrmonatige Parisaufenthalte prägen die Arbeiten der letzten Jahre.