Beschreibung
Mythen sind ganzheitliche Erscheinungen, wie sie in einer zersplitterten Welt, in der Denken, Fühlen und Handeln stets im Widerstreit stehen, sehr selten erfahrbar geworden sind. Schon deshalb gehören sie zum Großartigsten, was menschliche Geistesgeschichte birgt. Das griechische Wort myein heißt wörtlich "den Mund und die Augen schließen". Warum? Weil man dem Lichtglanz der Erfahrung sonst nicht standhalten kann. Fixsterne der abendländischen Kultur, von den Salzburger Festspielen auf die Bühne gebracht, wie die auf Nietzsche-Texten basierende Opernphantasie "Dionysos" von Wolfgang Rihm, der Händelsche "Messias", Krzysztof Pendereckis Lukaspassion und natürlich der "Jedermann": Sie legen den roten Faden für Johannes Neuhardts Ergründungen zu Mythos, Mysterium und Mystik.
Autorenportrait
Johannes Neuhardt, geboren 1930 in Salzburg, Prälat, Prof., Mag. Dr., Studium der Theologie in Salzburg sowie der Kunstgeschichte und Klassischen Archäologie in Innsbruck. Priesterweihe 1953, seither in verschiedenen Sparten der Bistumsverwaltung tätig. Domkapitular und Domdechant, langjähriger Diözesankonservator in Salzburg. Seit Jahrzehnten pflegt er regen Austausch mit Künstlerpersönlichkeiten des In- und Auslands.