Beschreibung
Es kommt vor, dass ich nachts vom Park träume. Davon, dass er sich die Stadt einverleibt. Ganz leise, während die Leute schlafen, wachsen Bäume und Pflanzen über die Gehwege, strecken sich den Häusern entgegen. Zähe Stiele, pelzige Stängel, dicke Äste brechen in Gärten ein und dringen durch die Fenster, schlängeln sich um die Straßenlaternen. So wird die Stadt überwuchert, schnell und effektiv, und am nächsten Morgen lassen sich keine Spuren mehr von ihr erahnen. Alles, jegliche Anzeichen von Zivilisation, in einem beispiellosen, kompostierenden Happs von der Natur verschluckt.
Fünf jüngere Übersetzer:innen haben neue Texte von acht norwegischen Autor:innen ausgewählt und ins Deutsche gebracht. Die Kurzgeschichten zeichnen ein ungewöhliches Bild von Norwegen, fern von allen Klischées, nah bei Familie, Alltag und gegenwärtigem Leben. Vielleicht wollen diese Texte auch gar nichts über Norwegen sagen, sondern einfach gute oder ungewöhnliche Geschichten sein.