Beschreibung
Das 1966 gegründete und 1990 abgewickelte "Zentralinstitut für Jugendforschung beim Ministerrat der DDR" (ZIJ) in Leipzig war eine der bedeutsamsten Wissenschaftseinrichtungen der DDR und hatte hinsichtlich der thematischen Breite - weit über Jugend hinaus - und Qualität der Untersuchungen hohe nationale und internationalen Reputation. Der Band erhellt über die ungewöhnliche Perspektive eines intensiven und sehr offenen dialogischen Gesprächs mit seinem Direktor Walter Friedrich u. a. - seinen eigenen DDR-typischen sozialen Aufstieg zu einem führenden Spitzenwissenschaftler der ersten Generation durch Bildung, - die sich differenzierende Institutsstruktur sowie die Methoden, theoretischen Ansätze und vor allem wesentliche empirische Ergebnisse der Jugendforschung, - das frühzeitige und durchgängige Gespür Walter Friedrichs für neue und brennende Probleme der DDR-Gesellschaft bis hin zu seiner Rolle in den bewegten Zeiten der "Wende" und - insgesamt das schwierige Verhältnis von Wissenschaft und Politik in der DDR.
Autorenportrait
Braun, Karl-Heinz, Prof. Dr. Studium der Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften an der Philipps-Universität in Marburg (1971-1982, Habilitation dort 1992), Vertretungsprofessur für Politikwissenschaft (an der FH Bielefeld, 1985/86), für Psychologie und Pädagogik (an der FH Fulda, 1986-1990), wissenschaftliche Arbeit am Hessischen Institut für Bildungsplanung und Schulent-wicklung (1990-1993); seit 1993 Prof. für Sozialpädagogik/Erziehungswissenschaft am Fach-bereich Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule Magdeburg-Stendal. Als Experte u.a. Mitglied der Enquete-Kommission "Schule mit Zukunft" (1996-1998) bzw. des "Bildungs-konvents" des Landtages von Sachsen Anhalt (2006-2010) und des "Sachverständigenrates für Schulentwicklung beim Kultusministerium von Sachsen-Anhalt" (1995-2002); zahlreiche Veröffentlichungen zur Schulreform, zur kritisch-konstruktiven Erziehungswissenschaft und zur Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (speziell der Kinder- und Jugendarbeit) Schlegel, Uta, Dr. phil. Studium der Pädagogik/Germanistik (PH Leipzig), Philosophie (TU Dresden), Informations-/Dokumentationswissenschaft (Humboldt-Universität Berlin); 1972-1992 wiss. Mitarbeiterin und (ab 1977) Abteilungsleiterin am Zentralinstitut für Jugendforschung in Leipzig (ab 1991 Deutsches Jugendinstitut München/Außenstelle Leipzig); Forschungsschwerpunkt: Ge-schlechtsunterschiede und Gleichberechtigung (Dissertation dazu 1982); 1992-1996 "Kom-mission für die Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundeslän-dern" (KSPW) mit Arbeitsschwerpunkt "Individuelle Bewältigung der Transformationspro-zesse" (insbesondere bei Frauen und Jugendlichen); Lehraufträge zu Geschlechtersoziologie; Normalbiografien der Frau in Ost- und Westdeutschland; Projektleiterin "Chancengleichheit von Frau und Mann in Leipzig (Arbeitsmarkt)" Stadt Leipzig; seit 2001 Projektleiterin "Gleichstellung an Hochschulen" an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg/Institut für Hochschulforschung (HoF) Wittenberg