Beschreibung
Ein Tatsachenroman
Rechtsanwalt Marnitz ist ein renommierter Strafverteidiger. Arrogant, unnahbar, narzisstisch. Hassobjekt für die einen, ein kompromissloser Held für die anderen. Ein Händchen für Mörder habe er, sagt man. Es scheint, als wisse er stets, was diese denken und fühlen.
Als eine verträumte brandenburgische Kleinstadt von einem grausamen Mord erschüttert wird, legt man sich schnell auf den gehörnten Familienvater dreier Töchter als Täter fest und schickt ihn in einem reinen Indizienverfahren nach nicht einmal vier Verhandlungstagen als Mörder für den Rest seines Lebens ins Gefängnis.
Eine unbescholtene Frau wird plötzlich zur Seriendiebin und als solche mehrfach verurteilt. Nach dem "Warum?" fragt kein Gericht, kein Staatsanwalt. Auch sie muss ins Gefängnis und ist völlig verzweifelt. Wer soll sich denn um ihren schwerkranken Sohn kümmern?
Marnitz übernimmt nach den Urteilen die Verteidigung. Er beginnt einen schier aussichtslosen Kreuzzug für die Freiheit seiner Mandanten. Wird er siegen oder scheitern? Am Fall, seinen Mandanten, dem Unfehlbarkeitswahn der Justiz oder nicht zuletzt an sich selbst? Und immer wieder stellt er sich die Frage: Ist Gerechtigkeit doch nur eine von Zufällen abhängige Illusion?
"Marnitz" ist der Beginn einer Romanreihe, in welcher Bartel von ihm selbst als Strafverteidiger verteidigte Mordfälle verarbeitet. Wie in seinen Erzählbänden bleibt er strikt bei den Fakten des jeweiligen Falls und gewährt dem Leser nicht nur tiefe Einblicke in das Schicksal seiner Mandanten, die Psychologie von Strafprozessen, vielmehr auch in das Handwerk, die Taktik und Strategie sowie die Gefühlswelt eines Strafverteidigers.