Beschreibung
G. Schmitt-Lemberger, Jahrgang 1973, erfuhr erst mit Mitte dreißig, dass sie von Mutter Natur mit dem Triple Asperger-Autismus, ADHS und Hochbegabung gesegnet wurde. Sie ist verwaiste Mama, verwitwet und alleinerziehende Mama eines einfallsreichen frühkindlichen Autisten mit ADHS und PTBS. Sie erzählt aus dem gemeinsamen Leben mit ihrem Sohn, wie sie das alltägliche Chaos in der Villa bezwingt und auf kreative Art immer wieder eine Lösung für jedes Problem findet. Obwohl der Weg der Autorin und ihres Sohnes von vielen Schicksalsschlägen geprägt wurde, bestreiten die beiden ihren Alltag oftmals mit Humor und Verständnis, was sich auch in ihren Texten widerspiegelt. Besonders im Bereich frühkindlicher Autismus ist sie in der Aufklärung aktiv und dolmetscht zwischen autistischen Kindern und ihren Bezugspersonen. In diesem Buch beschreibt sie ausführlich die Besonderheiten ihres Sohnes, was es damit auf sich hat und wie man autistengerecht damit umgehen kann.
Autorenportrait
Geboren 1973 in der Nähe von Heidelberg. Mit 36 Jahren wurde ich diagnostiziert und endlich verstand ich die Welt, zumindest ein wenig besser: Asperger-Syndrom, ADHS und Hochbegabung. Auf den Gedanken, dass ich überhaupt ins Autismus-Spektrum gehöre, kam ich durch meinen Sohn, der kurz zuvor die Diagnose "frühkindlicher Autismus" erhielt. Mit Ende 30 habe ich die Überprüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie beim Gesundheitsamt Karlsruhe abgelegt und bin ausgebildete Hypnosetherapeutin. 2012 ist mein älterer Sohn tödlich verunglückt. 2016 hat sich mein Mann in einer schweren depressiven Episode suizidiert. Schicksalsschläge, die uns, meinen Sohn und mich, sehr geprägt haben. Aber nicht aufgeben, das ist unsere Devise. Ich begann zu schreiben, zunächst nur einen Blog. Auf Facebook finden Sie mich unter "Das Leben, Autismus und die Villa Kunterbunt". Schreiben half mir zunächst, die Dinge um mich herum zu sortieren und zu verarbeiten. Bis ich feststellte, dass meine Gedanken auch anderen Menschen hilfreich waren. Immer häufiger wurde ich gefragt, ob man meine Texte denn ausdrucken dürfe, ob man sie verteilen dürfe bis hin zu: "Wann schreibst du endlich ein Buch?" Ich stellte fest, dass ich gute Fähigkeiten im Dolmetschen "autistisch - neurotypisch" besitze und begann, immer mehr über unsere Logik, unsere Wahrnehmung und die Hintergründe unseres Denkens und Handelns zu schreiben. Ich war erstaunt, dass viele Menschen das alles nicht wussten, ihre autistischen Kinder also nicht intuitiv verstehen konnten. Und so kam eines zum anderen, ich beschrieb immer mehr, einfachste Dinge aus unserem Alltag, die vielen so nicht bekannt und verständlich sind. Oft sehe ich auf den ersten Blick, wo denn das Problem liegt, wenn Eltern autistischer Kinder Situationen beschreiben. Dass dies nicht allen Eltern gegeben ist, war mir nie bewusst. Und somit gab es einen Grund mehr, dieses Buch zu schreiben. Schreiben fällt mir nicht schwer, schreiben passiert mir einfach... Wenn ich schreibe, dann mit Freude. Und ich hoffe, dass Sie das in meinen Texten nachfühlen werden.
Inhalt
Vorwort: Du solltest ein Buch schreiben …
1. Die Villa Kunterbunt
2. Wert- und liebevolle Kommunikation von Anfang an
3. Wenn mein (kleiner) Autist völlig austickt
4. Warum sperrst du meine Füße ein??? - die Notwendigkeit von Erklärungen
5. Anstrengende Tage
6. Flucht - Kampf - Erstarren!
7. Ausgerechnet jetzt!
8. Das große Geheimnis des Gedankenlesens
9. Warten will gelernt sein
10. Bootcamp
11. Das musst du ihm aber noch abgewöhnen
12. Do not disturb! - Nicht stören!
13. Einkaufen oder unser Weg aus der ultimativen Katastrophe
14. Einsam oder allein?
15. „Der wird ja auch älter …“
16. Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!
17. Nein! = Weltuntergang???
18. Neuneuneu …
19. Der hat doch nur keinen Bock!!!
20. Das hab ich manchmal auch!
21. Besuch vom MDK
22. Vom ‚Nein-Sagen‘
23. Was sollen denn die Leute denken …
24. Womit hab ich das nur verdient?!
25. Wenn Autisten krank sind …
26. In China beim Bäcker
27. Freunde
28. Autisten haben doch keine Empathie, oder?
29. Vom ‚Bilderessen‘ zum Schreiben auf dem Talker
30. Wenn Worte plötzlich nicht mehr da sind …
31. Böse Verhaltenstherapie
32. Schaukeln fürs Gefühl
33. Oscar, der Autist - Auszeichnung für außerordentliche schauspielerische Leistungen
34. Oh du fröhliche …
35. Unser Abendritual
36. Papa kommt nie mehr …
37. Wenn Zuhause nicht mehr sicher ist
38. Böser Schäferhund
39. Du musst ja nicht gleich grantig werden …
40. Shutdown aufschieben
41. Schimpfwörter
42. Sozial-kompatibel-Schalter on/off
43. Wenn das Pubertier im Kopf Tango tanzt
44. Pubertät + Hitze = Panik?!
45. Die Macht der Sprache
46. Angst frisst Seele auf
47. Trigger - Auslöser
48. Hypnotische Schlafgesänge
49. Nach außen - nach innen
50. Sprechen Sie immer die Sprache Ihres Klienten?
51. Nervös unterwegs
52. Wie schaffst du das nur immer alles???
53. Ja, aber er hatte doch Spaß?!
54. Das müsste er jetzt aber langsam wissen!
55. Irgendwann muss er das ja mal lernen!
56. Er kann doch nicht immer das gleiche essen!
57. „Man kann nicht nicht kommunizieren.“
58. Die Schuhe bleiben an!
59. „Also, dass du nie genervt bist?!“
60. Rote Ampel sind unser Freund
61. Wenn Hilfsmittel nicht helfen wollen
62. Freundlich sein …
63. Arztbesuche oder unser ganz persönlicher Albtraum
64. Auf den Rollstuhl gekommen
65. Spazieren ja - aber DU gehst nicht mit!
66. Mama wartet und wartet und wartet …
67. Schamgefühl ist doch ganz normal, oder?
68. Muss der immer so laut sein?!
69. Zu laut - zu leise
70. Auch Mama hat mal schlechte Tage
71. Was ich meinem Kind mitgeben möchte …
72. „Dieses war der erste Streich, doch der zweite …“ - naja, Sie wissen schon …