Beschreibung
Jutta Heckers Erzählungskunst orientiert sich streng an den geschichtlichen Fakten, ohne daß ihr die mimetische Wiedergabe historischer Vorlagen genügen könnte. So gelingt ihr die schwierige Balance zwischen der verpflichtenden Detailtreue und der Phantasie, die die Lücken ergänzt und in den Dialogen die Wahrscheinlichkeit des Gewesenen überzeugend hinzuerfindet. Besagte Phantasie hat wenig zu tun mit der leicht kombinierenden Fabulierlust, sie basiert vielmehr auf reicher Lebenserfahrung, die sichin die verschiedensten Personen zu versetzen und mit Hilfe eines weiten Lebenswissens auszudeuten vermag, was in den Dokumenten ungesagt blieb. Faktisches und Fiktionales durchdringen also in den Erzählungen einander und bilden eine nicht auflösbare Einheit