Beschreibung
Lorenz Kienzle hat über einen Zeitraum von dreißig Jahren den Wandel von Brandenburger Landschaften und Arbeitswelten mit seiner Plattenkamera aufgezeichnet. Einer Langzeitdokumentation über das Dorf Horno und dessen Bewohner, die 2004 dem Braunkohletagebau weichen mussten, stehen Bilder aus den Tagebauen Jänschwalde und Welzow sowie aus dem Kraftwerk Schwarze Pumpe gegenüber. Ein weiterer Fokus liegt auf der langwierigen Rekultivierung von Tagebauflächen zu Freizeitlandschaften. 1999 begleitete der Fotograf über mehrere Monate die letzten Hutmacher bei Ihrer Arbeit in den Gubener Hutwerken - bis zu deren Arbeitslosigkeit. Wie Industrie und Arbeitswelten musealisiert werden, wird anhand des Industriemuseums Brandenburg, des Brandenburger Textilmuseums in Forst und der Brikettfabrik Louise gezeigt. Dem stehen aktuelle Aufnahmen aus dem Arbeitsalltag in der Spinnerei Forst und im Zahnradwerk Pritzwalk gegenüber. Anlässlich des Themenjahres von Kulturland Brandenburg 2021 "Zukunft der Vergangenheit - Industriekultur in Bewegung" entstand eine Wanderausstellung, die den Wandel, aber auch Beständiges in einer vom Menschen überaus stark geprägten Landschaften zeigt, u. a. in der Museumsfabrik Pritzwalk (4. Juli 2021-2. Januar 2022).
Autorenportrait
Lorenz Kienzle, 1967 geboren, ist Fotograf. Nach Ausbildung in Rom und Berlin arbeitete er für den Museumsverband Brandenburg und für den US-amerikanischen Bildhauer Richard Serra, bevor er 2013 die Agentur für Museumsfotografie kienzle|oberhammer mitgründete. Zahlreiche Preise und Stipendien, Einzelausstellungen und Beteiligung an Gruppenausstellungen; Dutzende Publikationen, darunter (mit Burkhard Spinnen): Sein Glück verdienen - Theodor Fontanes zeitlose Heldinnen (2012).