Beschreibung
Der Band enthält wesentliche Beiträge Félix Guattaris zur Theorie des globalisierten Kapitalismus. Im direkten Rekurs auf Marx entwickelt Guattari in den späten 1970er Jahren das Konzept des "Integrierten Weltweiten Kapitalismus". Weitgehend unabhängig von der Spaltung in West und Ost fasst er das Kapital als einen "semiotischen Operator", der einerseits zur Entwicklung von neuartigen Darstellungsformen des zirkulierenden Kapitals führt (Kredite, Aktien, elektronisches Geld) und andererseits der kulturellen wie sprachlichen Integration von Arbeitskräften in den Produktionsprozess dient. Am Kulminationspunkt dieser Semiotisierungen erscheint die Information als Produktionsfaktor - als letzte Stufe einer Homogenisierung im planetarischen Maßstab, die mit der Herausbildung des "kybernetischen Kapitals" verbunden ist.
Autorenportrait
Félix Guattari (1930-1992) Schizoanalytiker, Maschinenphilosoph, Kartograph chaosmotischer Subjektivitäten. Seit den 1950er Jahren Tätigkeit in der psychiatrischen Reformklinik La Borde in Cour-Cheverny. Bis 1960 Lehranalyse bei Jacques Lacan. Danach intensives politisches Engagement sowie Zusammenarbeit mit Gilles Deleuze u. a.
Inhalt
1. Das Kapital als Integral der Machtformationen
2. Plan für den Planeten
3. Der integrierte globale Kapitalismus und die molekulare Revolution
4. Das neue Bündnis. Gespräch mit Sylvère Lotringer
5. Kapitalistische Systeme, Strukturen und Prozesse (mit Eric Alliez)