Beschreibung
Wer einen Flugschreiber birgt und ausliest, möchte die letzten Gespräche im Cockpit mithören und auch aus den gespeicherten Daten Rückschlüsse ziehen auf die Auslöser des Unglücks. Horstmann macht uns entsprechend zu Ohren- und Augenzeugen jener ,Strömungsabrisse', von denen wir im Privatleben ebensowenig verschont bleiben wie als Opfer mörderischer machtpolitischer Luft nummern. Niederschmetternd das alles, wenn es die anderen Flugschreiber nicht gäbe, die aus Fleisch und Blut, die ganz unfall-, ganz vogelfrei drei Monate im Jahr hoch über unseren Köpfen den Himmel signieren als swift, martinet, vencejo, rondone, als Apus apus, Spyr und Mauersegler.
Autorenportrait
"Ulrich Horstmann ist - kann man das sagen? - ein ,Störfall'. Er zog daraus die für ihn logische Konsequenz: Wenn andere ihn für [abgestürzt und] tot erklärten, konnte er dies auch gleich selbst tun. Und nicht nur das. Auch sein literarisches Alter ego, Klaus Steintal, ließ er aus dem Leben scheiden. Was beide allerdings nicht daran hindert(e), weiterhin eine ungemeine Produktivität an den Tag zu legen und sich im ,Pointenreich'nach Lust und Laune auszutoben." (Walter Gödden, "Nachwort" zum Lesebuch Ulrich Horstmann)