Beschreibung
Im Spätsommer 1981 treffen sich, von dem geheimnisvollen Broker Dietrich Daniello zusammengerufen, in einem alten, am Waldhang Hannoversch Mündens gelegenen Hotel namens "Wolpertinger" Terroristen und Spitzel, Dichter und Professoren, Verkäufer und Psychologen, Lehrer und Liedsänger sowie - aufgrund einer Verwechslung - der blasse Hans Deters zu einem einwöchentlichen Stelldichein, auf welchem nichts weniger geplant werden soll als der komplette Umsturz der Gesellschaft. Ganz allmählich wird deutlich, dass es sich bei den Diskutanten durchaus nicht nur um Menschen handelt. Auch die Zeit der Handlung beginnt fragwürdig zu werden: Denn vier Jahre später reist in einem Zug ein ungenannter Herr, der diese Geschichte erfindet und nicht ahnt, dass er in Hannoversch Münden landen wird - in einem späteren Hotel "Wolpertinger", das zu diesem Zeitpunkt noch Ruine ist. "Ein gewichtiges, vielleicht sogar bleibendes Zeugnis unseres Jahrhunderts" (Wilhelm Kühlmann, F.A.Z.)
Autorenportrait
Alban Nikolai Herbst (geb. 1955) studierte Philosophie und Geschichte und arbeitete zeitweilig als Devisenbroker. Die literarische Bühne betrat er bereits als 26-Jähriger. Seit dem Erscheinen des Romans "Wolpertinger oder Das Blau" (1993) zählt er zu den wichtigsten deutschsprachigen Vertretern der postmodernen Literatur und wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen (u. a. Grimmelshausen-Preis) geehrt. 1998 erschien mit "Thetis" der erste Teil seiner sprachlich und kompositorisch außergewöhnlichen "Anderswelt"-Romantrilogie, die mit "Buenos Aires" 2001 ihre Fortsetzung fand und mit "Argo" 2013 abgeschlossen wurde. Im Elfenbein Verlag erschien zudem "Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen" (2003) sowie der Gedichtband "Das bleibende Thier. Bamberger Elegien" (2011).