Beschreibung
Mit dem Erscheinen der Serie Babylon Berlin hat das Interesse nicht nur an Berlin selbst, sondern insgesamt am Jahr 1929 erheblich zugenommen. Die Serie spielt zur Zeit der Ereignisse des Blutmai, der im Verlauf immer wieder eine Rolle spielt. Die filmische Aufarbeitung gibt die Tage um den 1. Mai aus Sicht der Berliner Polizei wieder und deutet an, wie planmäßig das gewalttätige Vorgehen gegen die Arbeiter*innen war. Das 1931 erschienene Buch Barrikaden am Wedding beschreibt die Ereignisse aus dem Herz des 'Roten Wedding' und der Sicht der kämpfenden Arbeiter*innen. Schonungslos wird in diesem Tatsachenroman der heroische Widerstand gegen die wütenden Polizeitruppen beschrieben. Diese gingen mit massiver Gewalt auf die Demonstrationen der Arbeiter*innen los, die sich dem von der SPD erlassenen Verbot der Umzüge am Kampf- und Feiertag der Arbeiter*innenklasse international nicht beugen wollten. Das Ergebnis dieses Bürgerkriegs gegen die Ärmsten der Stadt waren 33 Tote, tausende von Verletzten und eine Welle der Solidaritätsstreiks, die die gesamte Weimarer Republik erfasste.
Autorenportrait
Geboren 27. Mai 1897 in Berlin, brach nach dem ersten Weltkrieg mit seinem bürgerlichen Elternhaus und wandte sich der politischen Arbeit zu, trat 1923 der KPD bei und war Gründungsmitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller, schrieb für Die Rote Fahne und andere kommunistische Zeitungen, wurde von den Nazis als geisteskrank eingestuft und vermutlich in einem Vernichtungslager ermordet.