Beschreibung
Dieser Band vereint dreizehn Short Reports zu fünf Jahrzehnten sozialwissenschaftlicher Forschung des Autors. Im Mittelpunkt stehen jene tektonischen gesellschaftlichen Verwerfungen, deren Nachbeben und Schieflagen uns nicht nur in Deutschland-Ost bis heute beschäftigen. Dr. sc. oec. Klaus Meier, Jahrgang 1952, studierte Anfang der siebziger Jahre Wissenschaftsorganisation an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort fand er zu seinem Thema: Bedingungen für Spitzenforschung in der DDR. Als Mitarbeiter des Institutes für Wissenschaftsforschung an der Akademie der Wissenschaften konnte er an zwei großen soziologischen Erhebungen teilnehmen. Wissenschaftspolitisch brisant waren seine Ergebnisse zur mangelnden Ausstattung mit moderner Forschungstechnik - einer entscheidenden Achillesferse der DDR-Wissenschaft. Dennoch konnten in ausgewählten Bereichen Forschungsergebnisse von internationalem Niveau erzielt werden - etwa ein Weltrekord in der Erzeugung ultrakurzer Laserlichtimpulse. Politisch am wirksamsten - so die Ironie des Schicksals - wurden diese Untersuchungen im letzten Jahr der Akademie 1989/90. Der Autor skandalisiert den Tod der größten wissenschaftlichen Einrichtung der DDR am offenen Herzen per Einigungsvertrag. Nach dem Ende der DDR verschwand die Wissenschaft immer mehr aus dem öffentlichen Diskurs. Eine Neuerfindung als Sozialwissenschaftler war auch für den Autor angesagt. So folgten in den 90er-Jahren Studien und Publikationen - u. a. zu Chaosforschung, Wissenschaftlerbiographien in der Wendezeit, zur Revolution in der modernen Medizin durch minimal invasive Diagnostik und endoskopische Chirurgie. Als freiberuflicher Autor entdeckt er schließlich die Welt hochwertiger Puppen, Teddys und Spielwaren und ihre Faszination für Erwachsene. Die letzten zwei Kapitel des Buches widmen sich der Tätigkeit des Autors als Bereichsleiter und Finanzchef der Rosa-Luxemburg-Stiftung (2000-2015) und bieten interessante Einblicke in Rahmenbedingungen und Innenleben einer Politischen Stiftung.