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Kursachsen und das Ende des Alten Reiches

Die Politik Dresdens auf dem Immerwährenden Reichstag zu Regensburg 1802 bis 1806

Erscheinungsjahr: 2020
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783960233527
Sprache: Deutsch
Umfang: 449
Format (T/L/B): 23.0 x 16.0 cm
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Als im Sommer 1806 der Immerwährende Reichstag zu Regensburg aufgelöst wurde, verlor das Kurfürstentum Sachsen ein zentrales Instrument seiner Politik. Hatte Kursachsen unter der Regentschaft Friedrich Augusts III. stets nach politischer Stabilität auf der Grundlage der Reichsverfassung gestrebt und für einen Ausgleich zwischen den beiden Großmächten Preußen und Österreich gearbeitet, erstarrte die Dresdner Reichspolitik angesichts der französischen Expansion des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Im Gegensatz zu anderen Reichsständen hatte sich Kursachsen nicht an der territorialen Neuordnung ab 1803 beteiligt, sondern vielmehr versucht, seine Position auf dem Reichstag zu festigen. Auch generell hielt es weiterhin an den Reichsinstitutionen fest. Die vorliegende Studie behandelt die Rolle der kursächsischen Komitialgesandtschaft während der fundamentalen Umwälzungen, die der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 auch für die Reichsversammlung bedeutete. Zunächst werden dafür die Funktionsweise des Reichstags, die personelle Struktur der kursächsischen Gesandtschaft vom eigentlichen Gesandten bis zum Kanzleipersonal und die finanzielle Ausstattung der Vertretung am Reichstag untersucht sowie Gründe für die traditionell zögerliche kursächsische Reichstagspolitik diskutiert. Die Untersuchung der Verhandlungen der außerordentlichen Reichsdeputation der Jahre 1802 und 1803 erfolgt unter besonderer Berücksichtigung der kursächsischen Strategie und der dabei aufscheinenden machtpolitischen Überlegungen der beteiligten Akteure. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803, der auch die Reichsversammlung erheblich destabilisierte und veränderte, steht die abnehmende Handlungsfähigkeit des erneuerten Reichstags im Fokus der Analyse. Schließlich werden anhand des kursächsischen Beispiels sowohl die Reaktionen in Regensburg auf das Ende des Reiches im Jahr 1806 wie auch die Auflösung und der Abzug der bisherigen Komitialgesandtschaft untersucht. Den Kräften, die zum Zerfall der Reichsverfassung und seiner Institutionen führten, war das traditionell reichstreue Kursachsen nicht gewachsen.

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