Literaturwissenschaftliche Germanistik in Polen / Geschichte der literaturwissen
Band III: Institutionen und Rahmenbedingungen, Literaturwissenschaftliche German
Kunicki, Wojciech / Zybura, /
Erscheinungsjahr:
2018
Beschreibung
Der nunmehr vorgelegte dritte Band zur Geschichte der literaturwissenschaftlichen Germanistik in Polen verweist mit dem Untertitel auf seine Schwerpunktsetzung: Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen institutionelle und weitere Rahmenbedingungen, womit die (kultur)politischen Bedingtheiten, die rechtlichen Grundlagen, die politische Praxis sowie die wissenschaftlichen Motivationen der Akteure in das Zentrum treten. Der Band gliedert sich in vier Komplexe: Zunächst gelten die Untersuchungen der Germanistik vor 1945. Dabei rückt als eine aufschlussreiche Fragestellung die Internationalisierung der germanistischen Studien in das Blickfeld, wobei Sigmund von Lempicki eine herausgehobene rolle zufällt. Hierauf folgen Untersuchungen zu den Kontakten zwischen polnischen Germanisten und ihren Kollegen im Dritten Reich, die zum Teil bislang vollkommen unbekannte Ergebnisse zutage fördern. Anschließend rückt die Germanistik zwischen Kriegsende und etwa 1970 in das Gesichtsfeld. Die von politischen Turbulenzen nicht verschonte Fachentwicklung vollzog sich in der Reaktivierung vormaliger Struktureinheiten oder der Wandlung von Lehrstühlen zu Instituten - diesen Prozessen wird am Beispiel von Warschau, Krakau, Posen, Lublin, sodann auch Breslau und Thorn nachgegangen. Im dritten Komplex wird dem Ansatz einer möglichst genauen Rekonstruktion der obwaltenden Rahmenbedingungen im nachfolgenden Zeitraum gefolgt, die detailreichen Forschungen konzentrieren sich hier fallstudienhaft auf Breslau, Sosnowiec und Gdansk. Mit einem eigenen, zugleich den Band beschließenden Abschnitt zu den Zeitschriften Neofilolog und Arbeiterstimme wird der Tatsache Rechnung getragen, dass diese Organe eine herausragende Rolle bei der Entfaltung der Germanistik spielten - ein Tatbestand, der im vergleichenden Blick zur Entwicklung der Disziplin andernorts als in keinem Fall zu ignorierende Besonderheit angesehen werden muss.