Beschreibung
Einer Kathedrale würdig erscheint der an der Schwelle von Spätgotik zur Neuzeit entstandene Flügelaltar von Bingen/Hohenzollern (Landkreis Sigmaringen). Um 1505 entstanden, gehört das Bingener Altarretabel allein schon von den Maßen seiner monumentalen Bildtafeln und seiner lebensgroßen Skulpturen her nicht nur zu den bedeutendsten Schöpfungen des für die gesamte Spätgotik in Deutschland so markanten Kunstzentrums Ulm, sondern auch seiner Künstler, des Bildhauers Niklaus Weckmann und des Malers Bartholomäus Zeitblom mit seiner Werkstatt. Beide Künstler sind mit Werken in namhaften deutschen Museen vertreten. Diese erste Monografie erschließt das 1861 erstmals rühmend in den Gesichtskreis der Kunstgeschichte getretene Werk in seinen vielschichtigen kunsthistorischen Zusammenhängen und entdeckt den Bingener Altar zugleich als Schauplatz der Theologie, eröffnet tiefe Einblicke in deren spannende Bildsprache und Symbolik. Über das konkrete Werk erhalten Leserinnen und Leser damit einen Zugang in die religiöse Welt und Kunst des Spätmittelalters.
Autorenportrait
Wolfgang Urban, Diözesankonservator i. R., 1992 bis 2013 Leiter des Diözesanmuseums Rottenburg.