Beschreibung
Im 19. Jahrhundert entstand eine Vielzahl bürgerlich-realistischer Romane männlicher Autoren, deren Topos der weibliche Ehebruch sowie dessen Auswirkungen auf die Psyche der Frau ist. In Hinblick auf das „Mimesis“-Konzept und die generelle Frage aufgreifend, ob sich anhand fiktionaler Charaktere reale psychische Störungen nachweisen lassen, wird untersucht, ob und auf welche Weise sich fiktionale Psychen deuten lassen, indem man auf real-psychologische Termini zurückgreift Bovary“, „Anna Karenina“, „Effi Briest“, „Die Frau von dreißig Jahren“, „Vetter Basilio“ und „Die Präsidentin“ einer näheren Betrachtung unterzogen.
Ohne „Diagnosen“ zu stellen, werden real-psychische „Störungssymptome“ an fiktionalen Figuren untersucht. Dies geschieht durch kontextbasierte Analyse von Sekundärliteratur in Korrelation zur Primärliteratur, zur psychologischen Fachliteratur und zum Klassifikationswerk ICD-10. Psychische Zustände lassen sich dadurch dokumentieren, Symptome herausfiltern und zuordnen. Die Untersuchung summiert