Beschreibung
Wie alle seine Vorgänger ist Klingor für den Ablauf eines Äons dazu bestimmt, seinen Platz im Blauen Haus einzunehmen, dem Zentrum der Weltscheibe inmitten des Blauen Waldes. Doch bereits bei seinem Erscheinen kommt es durch das Eingreifen eines mit dem Mond in Verbindung stehenden weiblichen Wesens zu einer Unregelmäßigkeit. Nach der Entdeckung eines geheimnisvollen Bauwerks, das eine in der Blauen Welt nicht vorkommende Farbe trägt und doch einen zentralen Platz darin einnimmt, reift in ihm allmählich die Ahnung, dass er der letzte Herr des Blauen Hauses sein könnte. Allein der Lust lebende Faune und Nymphen, blaue Drohnen, Schnecken, Panzerkäfer und Fledertiere bevölkern Klingors phantastisches Reich. Unvorhergesehene Fragen drängen ihn zur Suche nach dem innersten Wesen der Blauen Welt und nach seiner Bestimmung, die zwischen der ihm mitgegebenen Vernunft und so heftigen wie unbekannten Gefühlen schwankt. In Gefahr gerät die Blaue Welt allerdings erst, als sie nacheinander von zwei genialen Erfindern aus der Menschenwelt aufgesucht wird, an die sich Klingor eigentlich hilfesuchend gewandt hat. Wenn der Name Klingor entfernt an einen Maler aus einer Erzählung von Hermann Hesse erinnert, der seinen letzten Sommer in seinem Zaubergarten verbringt, so ist es ebenso wenig zufällig wie aufkommende Erinnerungen an Andersens Märchen von der kleinen Seejungfrau. Das Reich Klingors aber ist noch weit weniger von dieser Welt
Autorenportrait
M. H. Brueckner (eigtl. Markus Helmut Brückner, geb. 1952) wurde mit vielen Projekten und Veröffentlichungen zu regionalgeschichtlichen Themen bekannt und prämiiert. Mit der phantastisch-erotischen und durchaus auch philosophischen Erzählung "Im Blauen Haus" wendet er sich erstmals dem freien Erzählen zu.