Beschreibung
In einfühlsamen Fotografien fängt Estelle Hanania die aufgeladenen, brutalen und zugleich fragil- poetischen Momente der Arbeiten der Künstlerin und Choreografin Gisèle Vienne ein. In ihrem komplexen Werk schafft Vienne Zeichensysteme, neue Sprachen, in denen Wahrnehmungsrahmen infrage gestellt werden. Die Aufnahmen der Requisiten, Szenen, Bühnenbilder und Protagonist·innen verdichten sich in der Publikation zu spannungsvollen, konzentrierten Momentaufnahmen der einflussreichen Bühnenstücke CROWD, EXTRA LIFE und LÉTANG sowie der Puppen, die Vienne für viele ihrer Stücke kreiert. Gemeinsam präsentieren Vienne und Hanania die fotografische Dokumentation als künstlerisches Material an sich und lassen das Medium Buch als choreo- graphischen Raum erfahrbar werden. Die Semiotik der Körper und Fotografien werden so zu einer gemeinsamen Sprache. Ein einführender Text der Kuratorin Anna Gritz sowie ein neuer, umfang- reicher Essay der Philosophin Elsa Dorlin widmen sich dem progressiven und vielschichtigen Werk Viennes im Kontext ihrer Ausstellung im Haus am Waldsee (Berlin). Anna Gritz ist Kuratorin und seit 2022 Direktorin des Hauses am Waldsee in Berlin. Estelle Hanania ist eine französische Fotografin. Gisèle Vienne ist eine französisch-österreichische Choreo- grafin, Künstlerin und Theaterregisseurin. Elsa Dorlin ist eine französische Philosophin.