Beschreibung
Märchen und Mystik sind sich auf den ersten Blick fremd, haben aber tiefe innere Übereinstimmungen. Es ist die innere Haltung, die hier wie dort den Ausschlag gibt für Heil oder Unheil. Es geht um Kommunikation, und Hören und Gehorchen, um frohen Mut, um Geradlinigkeit und Treue, um Bereitschaft zum Dienen, um die Fähigkeit zu lernen, um Geschick, Aufrichtigkeit, Liebe - um nur einiges zu nennen. Hier wie dort bedient man sich gerne der Bild- und Symbolsprache, weil man letzte Dinge besser an-deutet und erzählt als begreift und einordnet. Was die Frage der Tiefe angeht, hängt das natürlich von den Geschichten ab - aber auch vom Zuhörer. Wie im Sufismus oder in den Gleichnissen Jesu werden von weisen und begnadeten Menschen gerne einfache Erzählungen verwendet, um die Zuhörer auf tiefere Zusammenhänge aufmerksam zu machen - nicht immer so, dass sie alles verstehen, aber so, dass sie etwas ahnen und sich auf etwas Neues ausrichten können. In diesem Sinne sind auch Märchen geeignet, uns auf Dinge zu stoßen, die sehr wahr sind und unser Herz erreichen wollen.
Autorenportrait
Jürgen Wagner studierte Theologie und Philosophie in Tübingen, Jerusalem und Hamburg, arbeitete als ev. Pfarrer und Theologe in Baden-Württemberg. Promotion über Meditationen über Gelassenheit bei Martin Heidegger und Meister Eckhart, Verlag Dr. Kovac, 1995. Veröffentlichungen in Lyrik, Märchen und biblischen Geschichten und spirituellen Themen, Verlag Epubli.