Beschreibung
Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs reist Juan Martínez gemeinsam mit seiner Frau nach Istanbul, wo die beiden Flamencotänzer ein attraktives Engagement angenommen haben. Doch die wilde Stadt am Bosporus ist nur die erste Station einer langen Reise quer durch Europa, die sie tanzend, trinkend und feiernd in die Salons der Schönen und Reichen ebenso wie in zwielichtige Clubs und Kaschemmen der Armen führt. Nach Kriegsausbruch stehen die beiden unter Spionageverdacht und fl iehen aus der Türkei. Sie reisen zunächst über Bulgarien nach Rumänien. In Hoffnung auf eine Atempause geht die Reise weiter nach Russland, wo sie jedoch in die Wirren der Revolution geraten. Chaves Nogales erzählt bestechend klar und präzise die schier unglaubliche Geschichte des Meistertänzers und seiner Odyssee vor der prallen Szenerie der weltstürzenden Ereignisse jener Jahre. Den Menschen immer liebevoll zugewandt weiß er, dass der Humor gerade in den aussichtslosesten Situationen die einzige Überlebenschance bietet, und verbindet meisterhaft Geschichtsschreibung mit kluger und spannender Unterhaltung.
Autorenportrait
Manuel Chaves Nogales, 1897 in Sevilla geboren, entstammte einer bürgerlichen und kunstbeflissenen Familie (seine Mutter war Konzertpianistin, sein Großvater ein berühmter Maler von Stierkampfszenen) und bereiste seit dem Ende der 20er-Jahre dei Länder Europas und die UdSSR. Dabei setzte er immer wieder sein Leben aufs Spiel und verfasste zahlreiche Artikel, Reportagen und Bücher. Chaves Nogales starb 1944 in London. Frank Henseleit, 1964 geboren, ist Übersetzer und Verleger in Köln. Er übersetzt aus dem Portugiesischen, Katalanischen und Spanischen u.a. Mário de Sá-Carneiro, Fernando Pessoa, Blai Bonet, Jorge Luis Borges, Joan Brossa.