Beschreibung
Ernst Toller (1893 - 1939), Schriftsteller, Politiker, linkssozialistischer Revolutionär, zeitweiliger Vorsitzender der bayerischen USPD und Protagonist der Münchner Räterepublik, wurde nach dem Ersten Weltkrieg als Vertreter der expressionistischen Literatur bekannt. In den 1920er Jahren verfasste er Schauspiele und Erzählwerke im Stil der Neuen Sachlichkeit und galt als ein wichtiger Vertreter der "littérature engagée" der Weimarer Republik. Tollers Erstlingswerk "Die Wandlung" entstand während des Ersten Weltkriegs und wurde 1919 in der Inszenierung am Berliner Theater "Die Tribüne" ein außerordentlicher Erfolg. Es thematisiert die geistige Erneuerung nach den erschütternden Erfahrungen des Krieges und zeigt die Entwicklung eines jungen, seinem jüdischen Glauben entfremdeten Mannes zum begeisterten Kriegsfreiwilligen, der jedoch die Sinnlosigkeit von Krieg und Patriotismus begreift und seine Berufung findet: die Menschen zur Menschlichkeit zu bekehren. Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1920.