Beschreibung
Die Zuwanderung nach Deutschland und die Integration von Migranten gehören seit 2014 zu unseren innenpolitischen Hauptproblemen. Versäumnisse beim Umgang mit diesen Herausforderungen sind eine maßgebliche Ursache des wuchtigen Aufkommens von Rechtspopulismus auch in Deutschland. Die diesbezügliche Auseinandersetzung verlief sehr kontrovers und zeitigte die Wiederkehr gefühlsstarker politischer Verfeindung. Die angesprochenen Konflikte führen in die Tiefen unserer politischen Kultur. Es geht dabei um das Verhältnis der Deutschen zu ihrem Land, zu ihrer Kultur und zu sich selbst als Volk, um den Umgang mit Begriffen wie Heimat und Patriotismus sowie um Visionen für die eigene Gesellschaft. Des Weiteren geht es um die Haltung gegenüber dem Islam als einer politisch-religiösen Gemeinschaft, die in unserer vielfach religionsfrei gewordenen Gesellschaft auf unabsehbare Zeit sehr selbstbewusst auftreten wird. Wie kann in diesen Debatten eine klare Position bezogen werden, und zwar sowohl unter bewährten gesellschaftspolitischen Prinzipien als auch geleitet von praktischer Vernunft? Das zeigen die Beiträge dieses Bandes zu Demographie, Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt, zu den Bedingungen einer nachhaltigen Zuwanderungs- und Integrationspolitik, zu den Möglichkeiten einer Willkommenskultur, zu den Quellen und Hintergründen fortdauernden Migrationsdrucks sowie zur Frage, was rationales politisches Handeln wäre.