Beschreibung
Den Jungen bei den Nachbarn abgeben, im Möbelgeschäft antreten, zu Kunden fahren, den Jungen wieder abholen, sich um seinen Freund Jang kümmern, die Sonntage bei der Familie überstehen: Das ist der Trott, an dem Lex zu ersticken droht. Dann muss der Nachbar plötzlich ins Krankenhaus, der Chef verliert die Geduld, der Junge fragt nach seiner Mutter, Jang trinkt wieder, der Schwager stellt ein Ultimatum - Lex steht das Wasser bis zum Hals. Als er endlich eine Tagesmutter findet, und sowohl in seinem als auch in Jangs Leben eine Frau auftaucht, scheint sich das Blatt für alle zu wenden. Georges Hausemer schreibt ohne Hast, jedoch mit spürbarer Dringlichkeit. Die kurzen, sich überschlagenden Sätze machen begreiflich, wie wenig Luft seinen Figuren zum Atmen bleibt. Ein Buch von zeitloser literarischer Qualität und aktuellster gesellschaftlicher Relevanz. Georges Hausemer wagte es in den 80er Jahren als einer der ersten Schriftsteller, einen modernen Roman auf Luxemburgisch zu verfassen.
Autorenportrait
Georges Hausemer (1957-2018) lebte als Autor, Reiseschriftsteller und Übersetzer in Luxemburg, San Sebastián und der Eifel. 2017 wurde er mit dem Prix Batty Weber für sein literarisches Lebenswerk ausgezeichnet.