Beschreibung
Erica Pedrettis literarisches Schaffen lebt von experimentellen Stilmitteln wie der Collage, Montage, Wiederholung oder Fragmentarität, von Wortneuschöpfungen und einer Klanglichkeit, die im Ohr der Lesenden widerhallt. Durch den Fokus auf 55 klingende Wortfragmente und Klangbilder aus unterschiedlichen Werken macht der Wortfächer Pedrettis besonderen Sprachkosmos neu erlebbar. Die chronologische Anordnung der Textpassagen lässt Entwicklungslinien und Veränderungen ebenso wie wiederkehrende Motive und Wiederholungsmuster in Erica Pedrettis Werk sichtbar werden - vom erfolgreichen Erstling Harmloses, bitte (1970) bis zu den Text und Bild verschmelzenden Überschreibungen (2001-2005). Als Konstante zeigt sich Pedrettis wacher Blick auf die Welt, ihr Ringen um eine adäquate Beschreibung der eigenen Erinnerungen und ihr untrügliches Gefühl für Stimmungsbilder und Wortklänge.
Autorenportrait
geb. 25. Februar 1930 in Sternberk, Tschechoslowakei (heute Tschechien). 1945 emigriert Pedretti in die Schweiz. Ab 1970 werden Emigration, Heimatverlust und Identität zum zentralen Thema ihrer oft autobiografischen Texte. Auch in Zeichnungen, Zeitungscollagen, Skulpturen und Installationen verbindet sie persönliche Erlebnisse mit politischen Ereignissen. Erica Pedretti lebt mit ihrem Mann in Celerina im Engadin.