Beschreibung
Ihr ganzes Leben lang hat Annemarie Rüegg gemalt und gezeichnet. Als Malerin schuf sie gross- und kleinstformatige Ölbilder. Ihr Lieblingssujet sind Blumen, doch auch Gesichtern und Landschaften hauchen ihre zart blühenden Farben eine Seele ein, die man floral nennen könnte. Das Medium ihres zeichnerischen Werks ist der schwarze Fettstift, welcher in seiner Schlichtheit in starkem Kontrast zum Reichtum der Ölfarben steht. Der Stift verlangt absolute Beherrschung der Kunst - denn ist sein Strich einmal auf dem Papier, lässt er sich nicht mehr korrigieren. Dieses kleine Zeichenutensil begleitete Annemarie auf ihren Erkundungen des Erdballs, welche sie mit ihrem Mann Max – häufig anlässlich dessen ausgedehnter Geschäftsreisen – unternahm. In gewisser Weise war der Stift Annemaries Kamera, und so bestehen ihre Reisetagebücher nicht aus fotografierten, sondern aus gezeichneten Schnappschüssen, die in farbigstem Schwarzweiss die unerhörte Vielfalt der bereisten Zeiten und Welten dokumentieren.
Autorenportrait
Annemarie Rüegg-Gräflein wurde 1942 in Küsnacht (ZH, Schweiz) geboren, wo sie auch heute noch lebt. Sie absolvierte die Kunstgewerbeschule in Zürich.
Inhalt
Impressionen eines glücklichen Lebens – Öl auf Leinwand
Gibt es etwas Bewegenderes als die erwachende Natur im Frühling,
die feinen Blüten und Blätter, die aus dem dunklen Holz und aus den
zart ergrünenden Wiesen spriessen und unser Leben mit ihrer Farbenpracht
verzaubern? Für mich sind dies immer wieder Inspirationsquellen
für den Ausdruck meiner Gefühle des Glücks und der Liebe auf der
Leinwand.
Seite 8–173
Eine Liebe in Bildern – Text von Benedikt Kretz
Unterwegs – Fettstift auf Papier
Bin ich unterwegs, so habe ich meinen Zeichenstift immer mit dabei. Die
weiche Fettstiftmine erlaubt es mir, grosse Dynamiken und ausdrucksstarke
Stimmungen in kürzester Zeit einzufangen. Nach so vielen Jahren
des Zeichnens kommt es immer wieder vor, dass ich einen malerischen
Ort oder eine idyllische Szenerie bewusst so betrachte, als würde
ich bereits den Stift führen.
Seite 176–349