Beschreibung
Der Cerro Rico im Hochland Boliviens ist ein lebendes Symbol für unendlichen Reichtum, wie für eine anhaltende menschliche Tragödie. Schon von den Inka entdeckt, beuteten die spanischen Eroberer die Erze des Berges - und mit ihnen die indianische Bevölkerung brutal aus. Dieses Elend setzt sich bis heute fort: Es gibt weder verlässliche Grubenpläne, noch Sicherungsmaßnahmen, sodass die Lebenserwartung der Bergmänner heute bei ca. 37 Jahren liegt. Diese Not, gepaart mit der politischen Unterdrückung, ließ einen synkretistischen Glauben an den "Tio" entstehen - den Herrn der MIne - dem die Bergarbeiter bei ihrer Einfahrt huldigen. Er ist es, der für das Leben der Bergleute verantwortlich gemacht wird, aber auch für den Fund von Erzen. Um den Protagonisten Yupanqui entwickelt sich ein Drama, da er einerseits sterbenskrank ist, andererseits über keinen Sohn verfügt, der ihm in die Mine folgen dürfte. Die Oper hält sich streng an die harte Wirklichkeit, in ihr enthalten sind aber auch Elemente der religiös-synkretistischen Denkweise, wie der "Diablada" - eine Darstellung der Figur des Tio mit seiner Entourage im Volksfest (Weltkulturerbe).