Beschreibung
Mit seinem titelgebenden Gedichtzyklus begibt sich Jürgen Egyptien in die griechische Antike zu einem bekannten Mythos, in dem der Satyr Marsyas nach einem musischen Wettstreit mit Apollon ein blutiges Ende findet. In der artistischen Konfrontation zwischen dem Gott der Musen und dem bocksfüßigen Naturdämon prallen erhabene und profane Kunst, Vergeistigung und Sinnlichkeit, aber auch Verschlagenheit und Naivität aufeinander. Eingewoben in die dramatisch-lyrische Szenefolge sind Selbstgespräche des dem Tode verfallenen Satyrs, die sein Schicksal reflektieren und ihm den Widerstand des Utopischen abgewinnen. Klassisch und zeitgemäß zugleich gelingt dem Dichter eine poetische Vergegenwärtigung des mythischen Geschehens, das seine mäandernde Sprache wie in Bernsteintropfen einfasst.