Beschreibung
Amokläufe und Massaker sind Ausdruck einer Welt, die droht, den Menschen in Verzweiflung zu stürzen. Die Filmcutterin Beatrice weiß dies nur zu gut. Gerade arbeitet sie an einem Dokumentarfilm zum Thema, als das Telefon läutet und nichts mehr ist wie zuvor. Ihr Stiefsohn, der 18-jährige Theo, intelligent und liebenswert, war seinem Vater nach Florida gefolgt und hatte versucht, ihn während eines Vortrags an der Universität zu erschießen. Ein Polizist griff ein und die Tragödie nahm ihren Lauf. Zwei Jahre später beginnt Beatrice, die Geschichte niederzuschreiben, um endlich zu verstehen, wie ein unbescholtener junger Mensch zum Gewalttäter werden kann. Wo beginnt das Böse? Wo endet die Normalität? Wo liegen Schuld und Verantwortung? Welche Rolle spielt die Familie, deren Wurzel nach Deutschland reicht? Erzähltechnisch brillant entblättert Louise Dupré das Geschehene für den Leser in einem kunstvollen Spiel.
Autorenportrait
Louise Dupré, geb. in Sherbrooke/ Québec (Kanada), lebt in Montréal. Sie ist eine vielfach ausgezeichnete, in mehrere Sprachen übersetzte Romanautorin, Lyrikerin, Dramatikerin und Essayistin. Auf Deutsch erschien bisher das Theaterstück "Ganz wie sie" (2020). 1987 Promotion in Literaturwissenschaft (Université de Montréal); 1988-2008 Professorin für kreatives Schreiben an der Université du Québec à Montréal; ab 2008 freiberufliche Schriftstellerin; Theoretikerin und eine der wichtigsten Vertreterinnen des weiblichen Schreibens in Québec und der Frankophonie. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. zweimal Prix de poésie du Gouverneur général du Canada. 1999 Aufnahme in die Académie des lettres du Québec, 2002 in die Royal Society of Canada; 2014 Order of Canada. "Theo für immer" ist Duprés dritter Roman, Finalist des Prix littéraire France-Québec 2021.