Beschreibung
Inhalt Einleitung: Ausgangspunkt und Hauptbegriffe 1. Wie der Begriff 'Fortschritt' in der Geschichte aufzufassen sei 2. Was von den sogenannten leitenden Ideen in der Geschichte zu halten sei § 1. Grundlagen des römischen Reiches; Überblick über die ersten vier Jahrhunderte unserer Ära 1. Gründung einer allgemeinen Weltliteratur 2. Juristische Entwickelung 3. Gründung der monarchischen Verfassung und einer durchgreifenden Verwaltung 4. Gründung der Weltreligion § 2. Umwandlung des römischen Reiches durch die Einwanderungen der Germanen und die Eroberungen der Araber § 3. Die karolingische Zeit nebst der Periode des deutschen Kaisertums § 4. Das hierarchische Zeitalter. Vom 11.-13. Jahrhundert 1. Emanzipation des Papsttums vom Kaisertum 2. Die Kreuzzüge 3. Überwältigung der weltlichen Gewalt durch das Papsttum § 5. Fünfte Periode: 14. und 15. Jahrhundert § 6. Epoche der Reformation und der Religionskriege. Vom Ende des 15. bis gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts § 7. Zeitalter der Entstehung und Entwickelung der Großmächte. 17. und 18. Jahrhundert § 8. Das Zeitalter der Revolution 1. Die Ausbildung der monarchischen Tendenz 2. Die nordamerikanische Revolution 3. Die französische Revolution 4. Die Napoleonische Zeit 5. Die konstitutionelle Zeit
Autorenportrait
Leopold von Ranke (1795-1886), bedeutender deutscher Historiker, besuchte von 1809 bis 1814 die Landesschule Pforta. Sein Studium absolvierte er von 1814 bis 1818 in der Theologie und Philologie an der Universität Leipzig. Ab 1818 war er Gymnasiallehrer in Frankfurt (Oder). 1824 wechselte er nach Berlin und wurde an der dortigen Universität außerordentlicher Professor. Von 1827 bis 1831 bereiste Ranke die Archive des ehemaligen Heiligen Römischen Reiches, dazu 1829 das Staatsarchiv Venedig, 1832 nahm ihn die Preußische Akademie der Wissenschaften in Berlin als Mitglied auf. 1834 wurde Ranke ordentlicher Professor an der Universität, 1841 von König Friedrich Wilhelm IV. zum Historiographen des Preußischen Staates ernannt. Ranke gilt als einer der Gründerväter der modernen Geschichtswissenschaft. Nach den preußischen Reformen (um 1810) und der Gründung der ersten Berliner Universität unter Wilhelm von Humboldt hatte sich das Wissenschaftskonzept des Historismus durchgesetzt. Der Historismus unterschied sich durch einen systematischen und quellenkritischen Ansatz von der bisherigen vornehmlich philosophischen Geschichtsbetrachtung. Ranke geht es um möglichst große Objektivität bei der Wiedergabe der Geschichte. Rankes Geschichtsschreibung ist im Wesentlichen politische Staatengeschichte. Die in Erscheinung tretenden Personen haben in irgendeiner Weise politische Bedeutung. Die Erforschung der Staatenwelt ist ihm das Wesentliche. Die sozialen Gesichtspunkte wie die der gesellschaftlichen Unterschichten treten bei ihm meist nicht auf. Eines der wenigen Kapitel in seiner Geschichtsschreibung, wo sie so umwälzend in die Geschichte eintreten, dass sie nicht ignoriert werden können, gilt dem Themenfeld deutscher Bauernkrieg. Diese Auffassung von Geschichte schlägt sich besonders in der Geschichte der Reformationszeit und der des 17. Jahrhunderts nieder. Sie bleibt aber auch für die Geschichte des 19. Jahrhunderts nicht folgenlos. Ende des 19. Jahrhunderts kommt es zwischen den so genannten Rankeanern und Karl Lamprecht zum Methodenstreit der Geschichtswissenschaft, der eigentlich weniger ein sachlicher Streit als eine Verunglimpfung des neuen Denkansatzes Lamprechts war. Von 1832 bis 1836 gab Ranke die Historisch-politische Zeitschrift heraus. 1871 stellte er seine Lehrtätigkeit ein, arbeitete aber entschlossen an der Herausgabe seiner Sämtlichen Werke.