Beschreibung
Ein Block von 500 Seiten Briefpapier in A4 entspricht einer Grundeinheit im Bu?roalltag: einem einzigen Pack Fotokopierpapier, einem Ziegel.
Michael Gu?nzburgers Buch besteht aus u?ber fu?nfhundert Zeichnungen auf Briefpapier des Kanton Zürichs: konzentrierte, reduzierte, fast kalligraphische Skizzen anderer Werke aus der Kunstsammlung des Kantons. Gu?nzburgers Zeichnungen sind eine Art virtuose Übung: Aus jedem Werk wird eine ku?nstlerische Idee extrahiert und in wenigen Strichen mit schwarzer Tinte, einer einzelnen Phrase oder einem Aphorismus verbildlicht. Geschwindigkeit und Konsistenz fu?hren hier zu einer Art Abstraktion. Skulpturale Werke, Porträts, abstrakte Gemälde – alles wird in einer lesbaren Abfolge von ökonomischen Gesten festgehalten. Sie werden miteinander vergleichbar, verlieren aber auch ihre spezifischen Charakteristiken und alle materialen Qualitäten, die sie zu Kunstwerken und nicht zu Zeichen machen.
Mit dem Inventarisieren der Werke auf dem Briefpapier des Kantons zeichnet Gu?nzburger gleichzeitig ein Porträt der „Fachstelle Kunst” (welche jedoch unter diesem Namen nie existiert hat), und gibt dadurch Einblick in das Wesen der Bu?rokratie.