Beschreibung
Mary Shelley reiste in den Jahren 1840 und 1842 zwei Mal durch Deutschland, an Rhein, Mosel, Main und Saale entlang. In ihren 1844 erschienen Reisebriefen gibt sie einen anschaulichen Bericht. Wir Leser kuren mit Mary Shelley längere Zeit in Bad Kissingen, sind begeistert von den Kunstsammlungen in Berlin, erleben eine peinigende Hitzewelle in Dresden oder bewundern die einzigartige Landschaft der Sächsischen Schweiz. Wir blicken auf zahlreiche geschichtsträchtige Orte, Ruinen, Monumente und Schlachtfelder, lernen überraschende deutsche Sitten einer vergangenen Zeit kennen, und obwohl wir es mit einem vorindustriellen Deutschland zu tun haben, erleben wir bereits den frühen Alltag eines damals nagelneuen Verkehrsmittels: der Eisenbahn. Der reich illustrierte Band Streifzüge durch Deutschland präsentiert Mary Shelleys Reiseskizzen erstmals auf Deutsch.
Autorenportrait
Mary Shelley (1797-1851) stammte aus einer Schriftstellerfamilie, ihr Vater William Godwin war Autor u. a. des erfolgreichen Romans "Die Abenteuer des Caleb William". Ihre Mutter, die kurz nach Marys Geburt starb, war die frühe Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft. Mit 16 Jahren verliebte sich Mary Godwin in den verheirateten Dichter Percy Bysshe Shelley und brannte mit ihm durch. Während eines Aufenthalts mit Lord Byron am Genfer See entwickelte sich ein Wettbewerb um Geistergeschichten, aus dem Marys berühmter Science-Fiction-Schauerroman "Frankenstein" hervorging, der im Januar 1818 erschien. Sie schrieb weitere Romane, Erzählungen, Essays und Biografien, deren Qualitäten z. T. erst in unserer Zeit erkannt wurden, vor allem den Zukunftsroman "Der letzte Mensch" (1826).