Beschreibung
Als "Gewürzinseln" gelten geografisch die Molukken im Herzen des heutigen Indonesiens. Besonders die Inseln Ambon und Run im Banda-Archipel beheimateten von alters her die Muskatnuss- und Gewürznelkenbäume. Deren Früchte finden sich auf den Tafeln der Herrschenden seit der Antike. Danach brachten die Venezianer neben Pfeffer auch Muskatnuss und Gewürznelken nach Europa und nahmen damit sehr viel Geld ein. Als die Türken den Nachschub über arabischen Karawanen unterbanden, machten sich die damals besten Seefahrer aus Spanien und Portugal auf, um die Gewürzinseln zu finden. Auch die Engländer versuchten sich und eroberten ab 1603 Run. Doch am geschicktesten beherrschten die Niederländer den Handel mit den Molukken und den indonesischen Inseln, die sie über 350 Jahre vereinnahmten. Die Preise für die beiden Gewürze überwogen Gold. Doch das Monopol zerbrach durch den Raub ganzer Pflanzen und deren Anbau in tropischen Kolonien Frankreichs und Englands. Damit sank auch der Preis - ähnlich wie bei Pfeffer - und richtete sich fortan nach den Gestehungskosten. Die heutigen Köche können sich glücklich schätzen, mit all diesen Gewürzen so preiswert versorgt zu sein. Gewisse Inhaltsstoffe setzen der täglichen Konsummenge jedoch deutlich Grenzen.