Beschreibung
Innenansichten der Macht ? Mark Leibovich ist Chef-Korrespondent des New York Times Magazines, wer sein Buch über den Washingtoner Politikbetrieb gelesen hat, weiß, wie Politik in den USA funktioniert. Nur in den USA? Mark Leibovich nämlich beschreibt die verhängnisvolle Verflechtung zwischen Medien, Politik und Lobbys - und damit auch, wie das »Drehtür-System« demokratische Strukturen unterhöhlt. Sein Buch liest sich wie das Drehbuch zu einer Hollywood-Satire. Mit skrupellosen Haupt- und skurrilen Nebendarstellern. Das Problem: alles ist wahr. Eine virtuose, dokumentarische Erzählung, ein Sittengemälde "in Balzac'scher Manier", so die Financial Times. Für die enge Verknüpfung von Politik, Wirtschaft und Medien liefert Leibovich faszinierende Belege. Und häufig werden die Grenzen zur Korruption verwischt: "Das Center for Responsive Politics listet 412 ehemalige Mitglieder des Kongresses auf, die sich ihren Einfluss nun teuer bezahlen lassen. 305 von ihnen sind offiziell als "Lobbyisten" registriert. Hunderte weitere nennen sich schlicht "Berater" und kassieren oft sechs- bis siebenstellige Jahresgehälter." Aber nicht nur Politiker nutzen Wissen und Kontakte um "durch die Drehtür zu gehen" und als Lobbyisten sechsstellige Beträge einzustreichen - auch unter Journalisten wird der lukrative Seitenwechsel immer beliebter. "Auch in Berlin vertreten sie die Interessen der Nahrungsmittelindustrie ebenso wie die von Investmentbanken", schreibt der langjährige ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender in seinem Vorwort zum Buch. "Die Rolle des Celebrity ist für Journalisten eigentlich nicht vorgesehen. Und doch finden einige von ihnen immer häufiger Gefallen daran." Sind die von Leibovich beschriebenen "Washingtoner Verhältnisse" nicht längst auch "Berliner Verhältnisse"? Politiker wie Pofalla, Bahr und Niebel lassen grüßen - und reichen Journalisten wie Siegloch, Vorkötter und Kollegen die Hand. Auch in Deutschland ist eine gesetzliche Regelung für den Übergang von ehemaligen Politikern in Wirtschafts- und Verbandspositionen längst überfällig. Vom "Drehtür-Journalismus" wird eher hinter vorgehaltener Hand gesprochen. "Nicht, dass es am Ernst der Lage fehlen würde", schreibt Nikolaus Brender. " Gründe zur Besorgnis gibt es zuhauf: der galoppierende Akzeptanzschwund bei den Wählern ebenso wie bei den Lesern, Hörern und Zuschauern. Der rapide Ansehensverlust von Politik und Medien." In den USA rangierte Mark Leibovichs Buch kurz nach Erscheinen in vielen bedeutenden Bestseller-Listen auf Platz 1 der Sachbücher. In der sagas.edition erscheint der US-Bestseller nun erstmals in deutscher Übersetzung. Ein Buch, das seine Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Spannend, witzig und erschütternd zugleich.