Beschreibung
Botschaften aus einer Zwischenzeit Felsreliefs und Felsinschriften sind - anders als mobile Stelen - unveränderlich an den Ort ihrer Entstehung gebunden. Sie weisen einen engen Bezug zur umgebenden Landschaft auf. Ihre inhaltlichen Aussagen sind für die Geschichtsforschung von unschätzbarem Wert. Über annähernd fünf Jahrhunderte haben die Herrschenden über Reiche im Gebiet der heutigen Türkei dynastische, politische oder historische Mitteilungen sowie Berichte ihrer Feldzüge hinterlassen. Bereits im letzten Jahrhundert des etwa 1185 untergegangenen hethitischen Großreiches waren zahlreiche Felsreliefs mit figürlichen Darstellungen von Gottheiten und Herrschern entstanden, deren Identität oft nur durch kurze Zeilen mit Hieroglyphenzeichen definiert wurde, während narrative Inschriften fast ausnahmslos fehlten. Auf den nun folgenden, nach ihrer Schrift genannten luwischen Felsdenkmälern - die ersten entstehen bereits im ausgehenden 12. Jh. v.Chr. - werden hingegen oft lange, recht ausführliche, mit hieroglyphen-luwischen Zeichen geschriebene Texte wiedergegeben, die uns, ebenso in den abgebildeten Gestalten, manches interessante kulturgeschichtliche Detail mitteilen. Gleichzeitig bekundet sich eine gewisse Traditionsverbundenheit in der noch Jahrhunderte andauernde Verwendung großreichszeitlicher hethitischer Königsnamen durch die luwischen Herrscher.
Autorenportrait
Horst Ehringhaus, geb. 1926, studierte Architektur, Kunstgeschichte, Baugeschichte. Forschungsreisen in den Jahren 1980-2012 nach Anatolien, in den Vorderen Orient und den gesamten Mittelmeerraum sowie nach Mittel- und Südamerika führten ihn immer wieder zu Felsdenkmälern. Schließlich rundeten archäologische Ausgrabung des Sirkelihöyük in der Südosttürkei (1992-97), Vorträge, Publikationen, Beiträge in archäologischen Fachbüchern und Zeitschriften seine Forschungen zu Inschriften und Felsdenkmälern ab.
Sonstiges
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